Lensbaby-Fotos
Seit der Photokina 2006 bin ich vom Lensbaby-Virus infiziert. Lensbabies sind kultige manuelle Objektive, die Fotos mit einem (verschiebbaren) scharfen Bereich erzeugen, von dem ausgehend zu den Rändern alles immer mehr in Unschärfe zerfließt. Ich mag diesen Effekt sehr, weil er einerseits eine gewisse unwirkliche oder traumhafte Atmosphäre schaffen kann, und andererseits lässt sich durch den „Sweet Spot“ des Lensbabies der Blick auf ein bestimmtes Detail der Aufnahme lenken. Schaut selbst, hier meine ersten Versuche:
Nur ein Zaun
Mein erstes Lensbaby-Foto überhaupt. Aufgenommen mit dem neuen Lensbaby 3G und eingelegter Blendenscheibe 5,6 an der Canon EOS 20D.
Das Lensbaby eröffnet einen anderen Blick auf die Umwelt. Gerade die einfachsten Dinge gewinnen dadurch an Reiz und verändern die Wahrnehmung. Das haben Lensbabies wohl mit Menschenbabies gemeinsam. :-)
Grabstein von 1735
Aus dem Tod erwächst neues Leben.
Lensbaby-Foto eines Grabsteines von 1735, über den sich ein großer Baum erhoben hat. Gesehen an der Chorruine des Klosters Heisterbach im Siebengebirge nahe Bonn.
Keine EBV außer starke Rücknahme der Farbsättigung im Bereich der Grüntöne, da das Moos zu sehr leuchtete. Danach Reduzierung der Farbsättigung des gesamten Bildes, weil’s einfach besser passt.
Torhaus
Torhaus des Klosters Heisterbach (im Siebengebirge bei Bonn) mit der berühmten Chorruine (die lensbabyfrei auf der Seite Architekturfotos zu sehen ist).
Mischpult und Band
Eine Collage vom Woodstuff-Konzert (www.wood-stuff.de) in der Mausefalle in Bonn.
Für einige Minuten habe ich dort auch mal das Lensbaby draufgesetzt. Die Bilder sind mit Lensbaby 3G und Blende 2.8 auf der Canon EOS 20D entstanden.
Oben links Bassist Dirk. Oben rechts Zupfgeigenspieler Loddah. Unten rechts Bierglashinterdemmikroverstecker Kalle. Und unten links ein Blick auf dem Jürgen sein Mischpult.
Mehr Fotos von Woodstuff, nämlich mehrere Bilderserien von verschiedenen Konzerten, gibt es auch in der Fotokiste auf www.rofrisch.de.
Beathooven rocks
Erster Ausflug mit dem 0,42fach-Superweitwinkelkonverter am Lensbaby (mit Blende 4). Auf dem Bonner Münsterplatz waren unterhalb des Beethoven-Denkmals eine ganze Menge Beethoven-Figuren aufgestellt, die verschieden künstlerisch gestaltet wurden. Dank des Konverters, der den Crop-Faktor der Kamera ganz gut ausgleicht, wird auch an Kameras mit APS-großem Sensor ein Weitwinkelobjektiv aus dem Lensbaby, das mir sonst etwas zu telelastig war (50mm x 1,6 = 80mm. 80mm x 0,42 = 33,6mm).
Mit diesem Konverter (oder auch dem 0,6fach-Weitwinkelkonverter, der aus 80mm 48mm macht) finde ich das Lensbaby-Fotografieren jedenfalls deutlich spannender als ohne. Das Lensbaby ohne Konverter ist eher etwas für Vollformat-Kameras, aber die sind mir – sofern sie digital sind – noch deutlich zu teuer.
Spring, Brunnen
Noch zwei Aufnahmen von dem Spaziergang mit Superweitwinkelkonverter 0,42x und Blende 4. Die beiden Bilder entstanden am Bottlerplatz in Bonn, in der Nähe des Sterntores. Ein Springbrunnen, der aufgrund der Randunschärfen ins Auge springt. Und ein Zwiebelkuchenschild, dass in den Fokus des Fotografen geriet, obwohl es ganz am Rande des Bildausschnittes steht. Das Schöne am Lensbaby ist, dass man den (einigermaßen) scharfen Bereich durch Biegen und Drücken des Lensbabys aus der Bildmitte in jede Ecke bewegen kann.
Die Blende 4 ist am Lensbaby ein ganz guter Kompromiss. Bei kleineren Blenden wird der Sucher dunkler und der Unschärfe-Effekt geringer (und natürlich die Verschlusszeit länger bei gleicher ISO). Verwendet man größere Blenden (2,0 oder 2,8) dann wird die Fokussierung des „Sweet Spot“ noch schwieriger und er fällt entsprechend kleiner aus.
Pingback: Anfängerkurs, Lektion 1 | Rolands Fotokurs
Also nee, mit dem unscharfen Scheiß kann ich überhaupt nix anfangen.
(Eigenspam, mal was Anderes) :-)
Es darf aber gerne widersprochen werden.
Lg, Roland